Um 1900 schlossen sich die Weinbauern vermehrt in Genossenschaften zusammen, wodurch sie direkt , unter besseren Bedingungen am Ertrag der Trauben beteiligt wurden. 2007 feiert die Kellerei St. Pauls mit mittlerweile 215 Mitgliedern 100-jähriges Bestehen. Seit einigen wird Jahren der Weinbetrieb von einem jungen Team begleitet, die neue Weinlinie spiegelt die Leidenschaft für Qualität wider. Von Erfolg gekrönt sieht der historische Weinbetrieb mit großer Zuversicht dem nächsten Jahrhundert entgegen.

Wein gehört zu den ältesten Genuss- und Heilgetränken der Menschheit. In den Dörfern entlang der heutigen Weinstraße ist der Weinbau seit prähistorischen Zeiten belegt. Im Überetsch, d. h. in den Gemeinden Kaltern und Eppan, und vor allem in der Gegend um St.Pauls / Eppan gibt es unzählige archäologische Funde und Hinweise auf den frühen Anbau von Wein.

Bereits die Räter - unsere Vorfahren - bewahrten das kostbare Gut in Fässern auf. Jedoch erst die Römer hinterließen fachkundige Schriften zum Weinbau. In den Zeiten der Völkerwanderung ist der Weinanbau, infolge von Kriegen und Zerstörungen zurückgegangen.

Im Hochmittelalter wetteiferten bayrische Klöster um den Besitz von Weinhöfen im Überetsch. Hier wurde wegen der äußerst günstigen klimatischen Bedingungen und der vorzüglichen Beschaffenheit des Bodens, der Wein für die Messe - und vermutlich nicht nur dafür - produziert.Wein ist seit dem Mittelalter Grundlage des Wohlstandes in diesen Gebieten.Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Wein von privaten Weinhändlern im Inland oder Ausland - bis nach Moskau und St. Petersburg - verkauft.